Grünkohl

Dass der Grünkohl mittlerweile so populär ist, liegt nicht nur an seinem guten Geschmack, sondern vor allem an seinem unglaublichen Nährstoffreichtum. In diesem Blogbeitrag findest du alles Wichtige wie, Geschichtliches, die Wirkung des Grünkohls auf unseren Körper,  seine Nährstoffe und Rezeptideen.

Grünkohl

Die Geschichte des Grünkohls

Schon bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. erkannten die alten Griechen, wie gesund der  Grünkohl ist. Es soll außergewöhnliche Heilkräfte haben und so kultivierten sie ihn mehr und mehr. Der Arzt Hippokrates 460-370 v. Chr. empfahl den Grünkohl bei starken Scherzen. Bei den Römern galt der Grünkohl als Delikatesse und jeder, der ein großes Grünkohl Feld hatte, galt als reich. Im deutschsprachigen Raum war der Grünkohl einst im Winter ein wichtiges Nahrungsmittel mit viel Vitamin C. Seine heilsame Wirkung wurde schon im 16. und 17. Jahrhundert in Kräuterbüchern beschrieben. Immer wieder fand man in den Eintragungen der Stadtrechtsurkunden bei Grundsücksverkäufen den dazugehörigen Grünkohlgarten.

Wie es zum Trendgemüse kam - vom Opa zum Hipster

Vor einiger Zeit hat Grünkohl so gut wie niemanden in der „modernen“ Bevölkerung interessiert. Bei der einfachen Landbevölkerung gehörte er wie z. B. bei den Portugiesen, zum alltäglichen Essen in der Winterzeit. Grünkohl gehört in Portugal zu Standardbepflanzung im Garten und so manch eine portugiesische Oma würde bestimmt schmunzeln, wenn sie das mit dem Trendgemüse Grünkohl erfahren würde. Wie wurde der Grünkohl also so bekannt? Vom Kinderschreck zum Trendgemüse. Wie sollte es anders sein? Die New Yorker haben oft eine sehr feine Nase was Trends angeht, und so erkannten sie das Potenzial von Grünkohl oder „Kale“ so wie man ihn da nennt. Und während der Grünkohl ganze Seiten in den Menükarten von San Francisco und New York einnimmt und dort die Kreativität der Köche nur so sprudelt, wird bei uns in Nordwestdeutschland noch immer ganz brav „Kohl und Pinkel“ gegessen. Seit einiger Zeit wird es auch in Deutschland bekannt, was man alles Besonderes mit dem Grünkohl machen kann und wie gesund er ist. 

Der Grünkohl gehört zur Familie der Kreuzblütlergewächse. Er ist ein typisches Wintergemüse und eine Zuchtform des Kohls. Sein botanischer Name lautet Brassica oleracea var. sabellica L.. Der Grünkohl oder auch Palmkohl, Läppische Palme, Hochkohl, Braunkohl oder Krauskohl ist weltweit verbreitet.

Die Wirkung des Grünkohls auf unseren Körper

Antioxidantien wirken Hautschäden entgegen und verlangsamen den Alterungsprozess. Vitamin A verbessert die Talgproduktion und damit die Feuchtigkeit der Haare.

Er enthält wertvolle Ballaststoffe, die wichtig für unseren Darm und für eine gute Verdauung sind. Außerdem hält Grünkohl durch die Ballaststoffe länger satt und verhindert Heißhungerattacken, da er den Blutzuckerspiegel konstant hält. Er unterstützt dadurch das Abnehmen.

Als Kreuzblütler Gewächse enthält er wertvolles Sulphuraphan das uns bei der Krebsprävention hilft.

Die wertvollen Omega-3 Säuren und Vitamin K beugen Entzündungen vor.

Durch den hohen Gehalt an Vitamin C, Folsäure und Eisen hilft er uns, Bakterien zu bekämpfen und stärkt unser Immunsystem. (1)

Er stärkt die Knochen.
Kalzium, Vitamin K, Magnesium und Omega-3 sind für die Knochengesundheit essenziell. Besonders das Vitamin K kann Osteoporose verhindern und unterstützt die Aufnahme und Einlagerung von Kalzium in den Knochen.

Er ist gut für unsere Augen.
Mit seinen Carotinoiden, Lutein und Zeaxanthin schützt er die Augen vor freien Radikalen und somit vor Erkrankungen wie Makuladegeneration oder Grauer Star.

Durch regelmäßigen Verzehr kann er Cholesterin senkend wirken. (2)

Zusammenfassung

  • Wertvolle Inhaltsstoffe sorgen für straffe Haut und schönere Haare.

  • Er kurbelt die Verdauung an und hilft uns beim Abnehmen.

  • Er besitze Inhaltsstoffe die vor Krebs schützen.

  • Er stärkt unser Immunsystem.

  • Er stärkt die Knochen.

  • Er ist gut für unsere Augen.

 
Wird es kalt an Nas’ und Ohren,
hat es erst mal richtig gefroren,
dann ist es wieder mal soweit,
dann kommt die schöne Grünkohlzeit.
— Heinz Richard Meier

Nährstoffe Grünkohl

Er enthält jede Menge Vitamine

Roher Grünkohl zählt mit 104-150 mg pro 100 g zu den Vitamin C reichsten Lebensmitteln.

Er hat mit 8,68 mg ß-Carotin pro 100 g den höchsten Gehalt an Betacarotin von allen Lebensmitteln.

Außerdem besitzt er viel Vitamin A, K, wertvolle B Vitamine wie, B1, B2, B3, B6, B7 und B9 

Er enthält Mineralstoffe wie Kalcium, Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Chlorid.

Bioaktive Substanzen

Bioaktive Substanzen sind Stoffe in Lebensmitteln, die zwar keinen Nährstoffcharakter aber eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen.

Durch den hohen Ballaststoffgehalt ist Grünkohl gut für unsere Darmgesundheit. Er enthält Flavonoide, Carotinoide, wie Lutein und Betacarotin so wie Senfölglycoside.

Verarbeitung Tipps Grünkohl

Den Grünkohl vom Strunk streifen, gut waschen und verarbeiten. Er lässt sich auf die verschiedenste Art und Weise verarbeiten.

Egal ob als Suppe, Smoothie, Chips, Pesto, Gemüse oder Salat - es lassen sich allerhand leckere gesunde Gerichte zaubern.

Anbau und Ernte Grünkohl


Anbau Grünkohl


Der Grünkohl ist anspruchslos und anpassungsfähig. Er wächst wie alle Kohlarten am besten auf humus- und nährstoffreichen, kalkhaltigen Lehmböden in voller Sonne. Auch auf ärmeren Sandböden bringt er noch gute Erträge, sofern diese regelmäßig mit Kompost oder gut verrottetem Rinderdung angereichert werden. An die Temperaturen stellt er keine besonderen Ansprüche: Er ist bis -15 Grad Celsius frosthart und kann auch in kühlen Gebieten lange geerntet werden.

Ernte Grünkohl


Je nach Sorte kann der Grünkohl nach den ersten stärkeren Frösten geerntet werden. Die Haupterntezeit ist von November bis Januar. Bei der Ernte bevorzugen Kenner die besonders aromatischen und zarten Blätter aus der Mitte des Strunks und an der Triebspitze. Auch wenn das meiste andere Gemüse schon lange aus dem Garten verschwunden ist, kann der Grünkohl bis ins Frühjahr hinein noch weiter beerntet werden. Je länger der Kohl winterlichen Temperaturen ausgesetzt ist, desto süßer und milder wird der Geschmack. Minusgrade sind dazu aber nicht unbedingt erforderlich, denn die eingelagerte Stärke wird auch ohne Frosteinwirkung in Zuckerstoffe umgewandelt. Wer den Genuss verlängern will, sollte einen bewährten Gärtnertrick anwenden: Streift man bei der Ernte die Blätter einzeln ab und lässt den Strunk stehen, treiben die Pflanzen bei milder Witterung erneut aus.(7)

Interessante Studien über Grünkohl

The Benefits of Kale & Cabbage for Cholesterol (4)

Smoking vs. Kale Juice (5)

Kale & the Immune System (6)

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Wann immer es ein neues Medikament oder einen neuen chirurgischen Eingriff gibt, können wir sicher sein, dass wir es oder unser Arzt davon erfahren wird, da ein Unternehmensbudget die Werbung vorantreibt. Aber was ist mit Fortschritten auf dem Gebiet der Ernährung? Der Grund, warum wir im Fernsehen keine Werbung für Brokkoli sehen, ist der gleiche Grund, warum bahnbrechende Forschungen über die Kraft von Lebensmitteln und Essgewohnheiten, die sich auf unsere Gesundheit und Langlebigkeit auswirken, verloren gehen und in der medizinischen Literatur vergraben werden - es gibt kein Gewinnmotiv. Es kann niemand Geld verdienen, aber was wäre, wenn unser Leben davon profitieren würde?

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