Holunder vs. Holler

Kennst du schon die besondere Geschichte vom Holunder? Die solltest du dir nicht entgehen lassen, denn der Holunder ist eine uralte geschätzte Heilpflanze in Europa mit einer ganz besonderen Geschichte.

Grünkohl

Die Geschichte des Holunders

Wer sich nicht auskennt, könnte meinen, es ist eine Pflanze mit geringem Wert. Der Sirup schmeckt als Schorle ganz gut und die Blüten sehen ein wenig verträumt nach Frau Holle aus. Dabei ist der Holunder lateinisch Sambucus niger eine ganz besondere Heilpflanze. Er gehört neben Wacholder, Pappel und Esche zu den heiligen Bäumen und hat eine uralte Geschichte. 

Der Holunder hat einen festen Platz in der Naturheilkunde und ist auch in der Mythologie von Bedeutung. Seit alters her ist der Holunder, der Erdgöttin geweiht. Er stellt ein Tor zur Unterwelt dar und nach altem Volksglauben konnte Holunder negative Einflüsse von außen fern halten, Negatives von Haus, Hof und Stall anziehen und in die Erde ableiten. Zudem glaubte man, Holunder könne durch Opfergaben, welche unter den Busch gestellt wurden, Krankheiten von den Menschen nehmen.
Ebenso galt er als Schutzstrauch gegen böse Geister und Dämonen. Im alten England trugen Bestatter zum Schutze stets etwas Holunderholz bei sich und in Amerika findet man noch heute viele Friedhöfe mit Holundersträuchern, welche dort zur Abwehr böser Geister gepflanzt wurden.(1)

So nannte Hippokrates, der 460-377 v. Chr. lebte den Hollunder einen Medizinschrank. Er empfahl ihn gegen Verstopfung, Wassersucht und Frauenbeschwerden.

Bei den Kelten und Germanen galt der Holunder als heiliger Baum, der die Göttin verkörperte. Im Holunder sollen die guten Hausgeister wohnen und das Haus und seine Bewohner vor Schaden bewahren. Daher sollte man den Holunder weder beschneiden noch fällen, denn durch die Entfernung des Holunders beraubte man die guten Hausgeister ihrer Wohnstätte.
Ausser zu Heilzwecken wurde der Holunder auch zu zahlreichen magischen Zwecken verwendet.
Während der Christianisierung kam der Holunder etwas in Verruf und aus dem Heiligen Baum wurde plötzlich der Baum des Teufels.
Dafür ließen sich andere Heilkundige des Mittelalters wenig von diesem negativen Geschichten abschrecken. Zu ihnen gehört Thomas von Aquin, Otto Brunfels, Hieronymus Bock, Paracelsus und Leonhard Fuchs - alle lebten zwischen 1200 und1600 n. Christus.(2)

Die Wirkung des Holunder auf unseren Körper

Der Holunder hilft hartnäckige Verschleimungen und Giftstoffe zu lösen. Zu Heilzwecken werden sowohl die Beeren, meist als Saft, oder Blüten und Blätter, meist als Tee, eingenommen.

Saft und Tee aus den Beeren
Holundersaft und Beerentee stärken Abwehrkräfte, lindern Ischias- sowie Nervenschmerzen, reinigen den Darm und unterstützen den Körper bei viralen Infektionen. Ebenso stärken die Beeren das Herz und können den Blutdruck senken.

Der Holunder hat auf unseren Körper folgende Eigenschaften:
Er wirkt anregend, antibakteriell, auswurffördernd, beruhigend, blutreinigend, entgiftend, entspannend, entzündungshemmend, fiebersenkend, harntreibend, herzstärkend, kräftigend, schleimlösend, schmerzstillend, schweißreibend;

Er Hilft bei Augenschwäche, Bluthochdruck, Bronchitis, Erkältung, Fieber, Gicht, Halsschmerzen, Harnwegsentzündung, hohe Cholesterinwerte, Husten, Ischias, Nasennebenhöhlenentzündung, Nervosität, Rheuma, Schlafstörungen, Verbrennungen.(1)

Nährstoffe Holunder

Der Holunder enthält folgende Vitamine wie A, D, E, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12 und C

Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Chlorid.

Spurenelemente wie Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Fluorid und Jodid.

Des weiteren enthält der Holunder viele Ballaststoffe und Aminosäuren

Verarbeitung Tipps Holunder

Sowohl die fein duftenden Blüten als auch die Vitamin-C-reichen reifen Beeren lassen sich in vielfältige Genüsse verwandeln.

Die Blüten lassen sich sehr gut zu Sirup verarbeiten oder eignen sich zum kochen - gebacken oder getrocknet als Tee gut verarbeiten.

Aus den reifen Beeren lassen sich Marmelade, Saft, Essig, Kompott, Tee herstellen.

In Blättern, Rinde und unreifen Beeren des Holunders ist der Giftstoff Sambunigrin (ein Glykosid) enthalten, der sich ab einer Temperatur von 76,3 °C zersetzt. Roh verzehrt, wirken die Blätter, unreife Holunderbeeren und ungekochte reife Beeren in größeren Mengen leicht giftig. Es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Deshalb sollten diese Pflanzenteile nie roh verzehrt, sondern abgekocht werden. (1)

Anbau und Ernte Holunder

Anbau Holunder

Der Holunder mag einen sonnig bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte sandig bis lehmig sein - auf keinen fall zu trocken. Der Schwarze Holunder ist Kalkliebend und braucht humusreiche und nährstoffreiche Erde. Der Abstand zur Hausmauer oder zum Wegesrand sollte idealerweise zwei bis drei Meter betragen. Sofern der Standort gut ist, eignet er sich als Heckenpflanze, am Haus, Wald- und Wegesrand.
Er ist eine Bienen- und Insektenfreundliche Pflanze.

Ernte Holunder

Den Holunder erst ernten wenn die Blüten alle offen oder die Beeren reif sind. Unreife Beeren sind giftig! Bei der Beeren Ernte am besten Handschuhe anziehen. Die reifen Beeren Dolden mit einem scharfen Messer abschneiden.

Quellen, Literatur und Weblinks;

(1) www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/schwarzer-holunder

(2) www.heilkraeuter.de