Blaubeeren / Heidelbeeren - Wissen, Wirkung & Rezepte

Blaubeeren zählen weltweit zu den Top 10 der Superfoods. Hier erhältst du alles über ihre Geschichte, Nährwerte, Wirkung und bekommst einige Rezept Ideen. Zusätzlich erfährst Du, was andere Experten über die kleinen Juwelen sagen.

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Die Geschichte der Blaubeeren

Die Blaubeere dient dem Menschen schon seit langem als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel und so wurde sie über die ganze Welt verteilt und angebaut. 

Die antiken Griechen schätzten ihre medizinischen Wirkstoffe, wodurch sie immer mehr zur Heilpflanze avancierte. Als solche wurde sie auch im Mittelalter gebraucht. Ihre antibakterielle und antidiarrhoische Wirkung half bei der Bekämpfung von Ruhr-Epidemien.(1) Im 18. Und 19. Jh. eroberte die Blaubeere als saisonale Frucht wieder ihren Platz in der täglichen Ernährung. 

Blaubeeren haben eine ganze Reihe von gesunden und absolut genialen Vorzügen und finden für viele Gerichte eine leckere und gesunde Verwendung. Und zurecht werden sie auch als Superfood oder kleine Juwelen bezeichnet, denn nicht nur der überaus hohe Anteil an Antioxidantien spricht für die kleine Beere. Die Blaubeere, die auch Heidelbeere genannt wird, ist ein heimisches Obst mit besonderen Kräften. Sie wächst in unserer Umgebung, hat somit keine langen Lieferwege und ist keineswegs teuer - was wünscht man sich mehr?

Bei den Beeren unterscheidet man zwischen den großen Kultur Blaubeeren und den kleinen wilden Blaubeeren, wobei die kleineren oftmals viel aromatischer wie die großen sind. Für die Verwendung in der Küche empfehle ich deswegen die kleinen wilden Beeren. Je nach Region werden die kleinen Beeren Blaubeere, Heidelbeere, Schwarzbeere, Wildbeere, Waldbeere, Mollbeere, Bickbeere oder auch Moosbeere genannt. Je nach Sorte reifen die Blaubeeren von Juli bis September und wer den botanischen Namen einmal wissen möchte, er lautet Vaccinium myrtillus.

Die Wirkung der Blaubeere auf unseren Körper

  • Sie ist voll mit Antioxidantien und im Vergleich mit anderen Obstsorten haben sie mit Abstand das höchste antioxidative Potential. Nur die Goojibeere und die Aroniabeeren übertreffen die Blaubeere mit ihrem Wert.

  • Blaubeeren sind ausgezeichnete Leber- und Blutreiniger und stärken die Blut Zirkulation

  • Sie werden bei Entzündungen im Rachen und Mund empfohlen.

  • Sie sind ein uraltes Hausmittel bei Durchfall, Getrocknete Blaubeeren können als Tee zubereitete oder gegessen werden (gut kauen), Tagesdosis 20g-60g für Erwachsene und 5g-10g bei Kinder laut Netdoktor, (als Tee benötigt man 5g-10g zerquetschte Heidelbeeren, diese mit einer Tasse kaltem Wasser übergießen, 10 Minuten leicht köcheln, abseihen und schluckweise trinken; es kann mehrmals täglich ein frisch zubereitete Tasse Heidelbeertee getrunken werden.)

  • Blaubeeren enthalten unter anderem wertvolle Gerbstoffe, die zur Prävention von verschiedenen Krebsarten beitragen (2).

  • Außerdem sind sie für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt und können unter anderem bei einer Infektion der Harnwege helfen.

  • Sie schützen die Gefäße und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (3) und Demenz (4) vor. Wissenschaftler empfehlen den regelmäßigen verzehr von Beeren zur Prävention verschiedensten Krankheiten.

  • Wilde Blaubeeren können Zellen und Gewebe reparieren und unser Immunsystem stärken.

  • Blaubeeren zählen zu den G-Bombs (6), diese Lebensmittel werden für den täglichen Verzehr von Dr. Fuhrmann empfohlen da sie unsere Körperliche Gesundheit fördern.

  • Blaubeeren sind gut für das Gehirn - Wenn Du mehr darüber wissen möchtest kannst Du Dir ein kurzes Video von NutritionFacts.org ansehen: Blueberries for the brain

Nährstoffe Blaubeere

Vitamine

  • Durch dem hohen Vitamin C und Vitamin E Gehalt der auf unser Körperliches System antibakteriell wirkt, wird unser Immunsystem gestärkt.

  • Sie enthalten eine Menge an Vitamin A, B und Beta Carotin

Mineralstoffe

  • Sie enthalten wertvolle Mineralien wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Kalium.

Bioaktive Substanzen

Bioaktive Substanzen sind Stoffe in Lebensmitteln, die zwar keinen Nährstoffcharakter aber eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen.

  • Durch den hohen Ballaststoff Gehalt/Pektin sind Blaubeeren gut für unsere Darmgesundheit. (5)

  • Sie enthält Polyphenole, dazu gehören Flavonoide und Phenolsäuren, die gesundheitsfördernd sind und Krebsvorbeugend wirken sowie Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen.

  • Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind dimere Proanthocyanidine (Gerbstoffe), Anthocyanoside (Pflanzenfarbstoffe), Caffeoylsäuren (anregender, koffeinhaltiger Stoff), Fruchtsäuren, Pektine (festigender Bestandteil in Zellwänden) und Invertzucker (Traubenzucker und Fruchtzucker)

Verarbeitung Tipps Blaubeeren

Der Unterschied zwischen frischen und tiefgefrorenen Blaubeeren

Der Unterschied der Nährstoffe ist gering. Deshalb greift man am besten auf gefrorene Beeren zurück, und zwar auf die Wildsammlung - sprich wildgesammelte Blaubeeren in Bioqualität, falls es keine frischen gibt. Diese Beeren müssen keinesfalls aus Kanada kommen. Inzwischen gibt es gute Quellen aus Europa, wie z. B. Serbien. Die Wirkstoffe in den gefrorenen Beeren sind immer noch beachtlich und sogar durch den Frost geschützt. Außerdem eignen sich gefrorene Beeren genauso gut für die Zubereitung von fruchtigen Blaubeerspeisen. Das gilt übrigens auch für andere Beeren. Einkochen oder Einwecken zerstört einen Großteil der wichtigen Inhaltsstoffe und ist deshalb zum Haltbarmachen nicht zu empfehlen.

Anbau und Ernte Blaubeeren

Anbau Blaubeeren

Blaubeeren haben besondere Ansprüche an ihren Standort. In natürlicher Umgebung wächst die Blaubeere auf lichten Wald- und Moorflächen mit einem niedrigen pH-Wert. Wählen Sie daher einen vollsonnigen, aber trotzdem windgeschützten Standort im Garten aus. Die ideale Pflanzzeit ist im Herbst, von Oktober bis November, aber eine Pflanzung ist grundsätzlich auch noch im zeitigen Frühjahr möglich. Für die Pflanzung eignen sich am besten zwei- bis dreijährige Stecklinge mit einem gut ausgebildeten Wurzelsystem. Heben Sie ein Pflanzloch von circa 60 cm Tiefe und 1 m Breite aus und befestigen Sie an den Seiten des Pflanzlochs eine Folie. Anschließend wird das Loch mit spezieller Heidelbeererde aufgefüllt. Um den Boden sauer zu halten, können Sie zusätzlich noch eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenmulch auftragen. Abschließend gießen Sie die Pflanze mit ausreichend kalkarmem Regenwasser an.

Die Heidelbeere ist als Moorpflanze an saure Böden gewohnt. Daher liegt der ideale pH-Wert von Blaubeeren-Erde zwischen 4 und 5. Gartenböden sind in der Regel dafür leider nicht sauer genug, daher sollten Sie bei Neupflanzungen immer ein passendes Substrat einbringen. Rhododendron-Erde weist zum Beispiel einen niedrigen pH-Wert auf und eignet sich daher auch perfekt für die Kultivierung von Heidelbeeren. Auf den Einsatz von Torferde sollten Sie aus ökologischen Gründen aber verzichten. Zur Verbesserung der Bodenbedingungen können Sie auch Rinde, Sägespäne oder geschreddertes Nadelholz einbringen.


Ernte Blaubeere

Blaubeeren können je nach Sorte von Anfang Juli bis September geerntet werden. Die Beeren reifen folgeartig innerhalb weniger Wochen, daher muss jeder Strauch mehrmals durchgepflückt werden. Blaubeeren sollten nur in vollreifem Zustand geerntet werden, wenn sie sich gut vom Stiel lösen lassen. Außerdem sollten Sie bei der Ernte sehr vorsichtig vorgehen, denn Heidelbeeren sind äußerst druckempfindlich. (10)

Weitere Stimmen / Studien über Blaubeeren

Hier findest du Links zu den Studien mit Blaubeeren:

Benefits of Blueberries for Heart Disease (8)

Benefits of Blueberries for the Brain (9)

Über Nutritionfacts.org
Nutritionfacts.org ist ein streng nicht kommerzieller, wissenschaftlich fundierter öffentlicher Dienst von Dr. Michael Greger, der über Videos kostenlose Updates zu den neuesten Erkenntnissen der Ernährungsforschung bietet. Es gibt mehr als tausend Videos zu fast allen Aspekten gesunder Ernährung. Nutritionfacts ist eine gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation und auf Spenden angewiesen, um die Webseite am Leben zu erhalten und zu gedeihen.

Wann immer es ein neues Medikament oder einen neuen chirurgischen Eingriff gibt, können wir sicher sein, dass wir es oder unser Arzt davon erfahren wird, da ein Unternehmensbudget die Werbung vorantreibt. Aber was ist mit Fortschritten auf dem Gebiet der Ernährung? Der Grund, warum wir im Fernsehen keine Werbung für Brokkoli sehen, ist der gleiche Grund, warum bahnbrechende Forschungen über die Kraft von Lebensmitteln und Essgewohnheiten, die sich auf unsere Gesundheit und Langlebigkeit auswirken, verloren gehen und in der medizinischen Literatur vergraben werden - es gibt kein Gewinnmotiv. Es kann niemand Geld verdienen, aber was wäre, wenn unser Leben davon profitieren würde?

Auf Nutritionfacts.org erfährst du alles Wichtige über die neuesten Studien auf dem Gebiet Ernährung. (7)

Blaubeere im Ayurveda 

Die Blaubeeren erfüllen das was ein Rasayana Verjüngungsmittel in der ayurvedischen Heilkunst ausmacht. Blaubeeren sorgen für den Aufbau und den Erhalt von gesundem Körpergewebe. Außerdem unterstützen sie die normale Funktion der Organe und dienen der Stärkung der Immunkraft und verlangsamen den Alterungsprozess.

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Quellen, Literatur und Weblinks;

  1. alimentarium

  2. Stoner GD, Wang LS & Casto BC. Laboratory and clinical studies of cancer chemoprevention by antioxidants in berries. Carcinogenesis. 29 (9), 1665-74.

  3. Huxley RR & Neil HA. (2003). The relation between dietary flavonol intake and coronary heart disease mortality: a meta-analysis of prospective cohort studies. Eur J Clin Nutr. 57 (8), 904-8.

  4. Devore EE, Kang JH, Breteler MM & Grodstein F. (2012). Dietary intakes of berries and flavonoids in relation to cognitive decline. Ann Neurol. 72 (1), 135-43.

  5. Buch: Darm mit Charm von Giulia Enders.

  6. G-Bombs = ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben jener Lebensmittelgruppen, die Dr. Fuhrman für den täglichen Verzehr empfiehlt. Diese sind: Greens, Beans, Onions, Mushrooms, Berries, Seeds.

  7. nutritionfacts

  8. benefits-of-blueberries-for-heart-disease/

  9. benefits-of-blueberries-for-the-brain/

  10. www.plantura.garden/leserfragen-2/heidelbeeren-blaubeeren-herkunft-anbau-verwendung